Kulturelle Nachhaltigkeit
Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich das Wort “Nachhaltigkeit” nicht mehr hören kann? Die Bedeutung ist derartig grüngewaschen worden, dass mittlerweile die meisten Personen damit, wenn überhaupt, ein umweltverträgliches Verhalten in Verbindung setzen. Und was das heißt ist in den meisten Fällen fraglich. Das Wort geht für mich allerdings deutlich weiter. Es beinhaltet meiner Meinung nach alle Aspekte des Lebens, die dazu führen, dass das Wohlergehen ALLER Menschen, nicht nur durchschnittlich, sondern absolut, langfristig gesichert ist. Dazu gehört unter anderem ein intakter Planet, genauso wie Sicherheit und Gesundheit. Doch wenn man so darüber nachdenkt, gibt es eine Sache, ohne die ich mein Wohlergehen und das aller anderen Menschen anzweifeln würde. Ich denke an kulturelles Leben. Unser Leben ohne Kunst, Musik, auch Sport meiner Meinung nach, Sprache, Geschichte, Mode und alle Unterformen und Nebensächlichkeiten wäre ziemlich öde und unlebenswert. Nicht umsonst gibt es hierzulande z.B. Filmförderung, KSK, Stiftungen und GEMA, deren Grundziel die Förderung von kulturellen Leistungen ist. Wenn wir also ein nachhaltiges Leben führen wollen, so sollten wir uns bewusst sein, dass dies nicht nur beinhaltet, unseren Planeten nicht zu zerstören, sondern auch das zu supporten, was unser sinnloses Dasein eigentlich erst erträglich macht ;) Mit Support ist dabei nicht in erster Linie monetär gemeint, sondern vielleicht auch einfach, indem man sich zur Aufgabe macht, eine aussterbende Sprache zu lernen, sein eigenes Wissen über alte Kulturen weiter zu geben, den Kids über die Jugendkultur seiner eigenen Kindheit zu erzählen oder tausend andere Sachen, die helfen die wirklichen Errungenschaften von uns als Menschheit zu erhalten. In diesem Zusammenhang plädiere ich für einen bewussteren Umgang mit dem oben erwähnten Wort und hoffe ihr erkennt den Unterschied zwischen “nachhaltig” und “gut gemeint”.